Pilotenlizenzen (PPL | CPL | ATPL)

Der Weg zur Verkehrspilotenlizenz (ATPL) führt über drei Etappen:

  1. Privatpilotenlizenz (Private Pilot Licence – PPL)Der Weg zum Verkehrsflugzeugführer, führt zunächst über die Privat Piloten Lizenz oder kurz PPL

    Der erste Schritt ist der Erwerb der Privat Piloten Lizenz. Damit erwirbt man die Berechtigung zum Fliegen am Tag zu privaten Zwecken. Eine gewerbliche Nutzung der Flüge ist nicht zulässig. So kann diese Pilotenlizenz für Reisen mit Freunden oder Familienangehörigen genutzt werden. Die Privatpilotenlizenz kann sowohl für Motorflugzeuge (PPL (A)), für Hubschrauber (PPL (H)) oder für das Fahren von Ballonen (PPL (D)) abgelegt werden.

    Grundvoraussetzungen für den Erwerb der Lizenz sind ein Mindestalter von 17 Jahren bei Lizenzerwerb, eine ärztliche Bescheinigung über die Flugtauglichkeit, eine Ausbildung in Sofortmaßnahmen am Unfallort und eine gründliche Ausbildung in Theorie und Praxis.

    Theoretische Lerninhalte sind Luftrecht, Metereologie, Navigation, Technik, Verhalten in besonderen Fällen und Menschliches Leistungsvermögen. Außerdem erfolgt eine theoretische Ausbildung und Prüfung in Flugfunk.

    Erweiterungen wie Nachtflug, Instrumentenflug und Kunstflug können einzeln erworben werden. Die Private Piloten Lizenz für Flugzeuge kann an den allermeisten Flugschulen absolviert werden.

  2. Berufspilotenlizenz (Commercial Pilot Licence – CPL)Mit dem CPL beginnt die berufliche Fliegerei

    Wer gewerbsmäßige Flüge durchführen möchte, benötigt die Berufspilotenlizenz (Commercial Pilot Licence (CPL)). Die Berufspilotenlizenz erlaubt das Führen von Flugzeugen zu gewerblichen Zwecken, die für einen einzelnen Piloten zugelassen sind (Single Pilot). Dies trifft auf die meisten ein und zweimotorigen propellergetriebenen, sowie auch düsengetriebenen Flugzeuge unterhalb einer maximalen Abflugmasse von 12,5t zu. Hiermit können zum Beispiel bezahlte Rundflüge, Geschäftsflüge oder Cargoflüge durchgeführt werden.

    Im Gegensatz zur Privatpilotenlizenz wird für die Berufspilotenlizenz bereits eine medizinische Tauglichkeit Klasse I und ein englisches Funksprechzeugnis verlangt. Außerdem 200 Flugstunden als Pilot auf Motorflugzeugen und eine zusätzliche theoretische Ausbildung. Zur Berufspilotenlizenz erwirbt man sinnvollerweise direkt eine Instrumentenflugberechtigung. Diese ermöglicht es, Flüge auch bei Nacht und schlechten Sichtverhältnissen durchzuführen.

  3. Verkehrspilotenlizenz (Airline Transport Pilot Licence – ATPL)Verkehrsflugzeugführer: Nur ein JOB - oder eine WAHRE BERUFUNG?

    Die letzte Stufe der Pilotenausbildung ist die Linienverkehrspilotenlizenz (ATPL (A)). Diese befähigt Piloten uneingeschränkt als Verkehrsflugzeugführer bei Fluggesellschaften tätig zu werden. Mit dieser Pilotenlizenz können alle Großflugzeuge wie zum Beispiel ein Airbus oder eine Boeing geflogen werden (Multi Crew). Das Endziel dieser Ausbildung ist die Befähigung als verantwortlicher Pilot bei Fluglinien tätig zu sein. Dazu muss nicht nur die Lizenz erworben werden, sondern auch eine gewisse Flugerfahrung nachgewiesen werden. Nach Abschluss wird dem Piloten zunächst eine „frozen ATPL“ ausgehändigt, welche zunächst einen Co-Piloten-Status darstellt. Erst nach einer bestimmten Anzahl von Flugstunden (mind. 1500) kann als verantwortlicher Kapitän auf Verkehrsflugzeugen gearbeitet werden.

Während bereits an die Privatpiloten hohe Anforderungen an theoretisches Wissen, praktische Fähigkeiten und medizinische Tauglichkeit gestellt werden, steigen die Anforderungen mit jeder Lizenz weiter. Genauso wie die Notwenigkeit regelmäßig Flugerfahrung nachzuweisen.

Berufsaussichten

Der Erwerb der Verkehrspiloten- lizenz ist grundsätzlich die Voraussetzung um zunächst als Co-Pilot, später als Kapitän Großflugzeuge bei Airlines zu fliegen. Viele Airlines setzen jedoch vor die Einstellung spezielle Einstellungstest wie zum Beispiel der DLR-Test der Lufthansa. Die stetige Zunahme des Flugverkehrs steigert die Aussichten auf eine erfolgreiche Einstellung jedoch enorm. Dies wirkt sich auch positiv auf die Gehälter aus, welche ebenfalls in den letzten Jahren stetig gestiegen sind. Gut qualifizierte Co-Piloten und Kapitäne, sowie Fluglehrer sind momentan überall auf der Welt gesucht.