Angehende Piloten können verschiedene Flugscheine anstreben. Im Folgenden sind die wichtigsten Informationen zu den Flugscheinen, den Kosten für einen Flugschein und dem Ausbildungsablauf aufgelistet. Es werden Hinweise zu möglichen Flugschulen gegeben.
Welche Flugscheine gibt es?
Verschiedene Flugscheine berechtigen zum Führen der jeweiligen Flugzeugtypen. Vier sehr beliebte Flugscheine sind nachfolgend aufgeführt.
Mit dem Ultraleichtflugschein dürfen Piloten Ultraleichtflugzeuge führen. Diese sind gemäß Definition fliegende Sportgeräte, keine Flugzeuge, da sie unter 450 kg wiegen. Jedoch weisen ihre Optik und ihr Verhalten große Ähnlichkeit mit Flugzeugen auf. Ultraleichtflugzeuge werden in gewichtskraftgesteuerte und aerodynamisch dreiachsgesteuerte Ultraleichtflugzeuge unterschieden – jeweils motorgetrieben oder motorlos.
Um einen Ultraleichtflugschein zu machen, ist keine schulische Voraussetzung gegeben. Jedoch ist ein Fliegertauglichkeitszeugnis (Medical für LAPL nach EASA) vorgeschrieben. Nach dem Absolvieren der vorgeschriebenen Flugstunden und theoretischen Ausbildung führt die bestandene Theorie- und Praxisprüfung zum Erlangen des Ultraleichtflugscheins. Beide Prüfungen werden jeweils durch einen vom Deutschen Ultraleichtflugverband (DULV) benannten Prüfungsrat abgenommen.
Ultraleichtflugschein Kosten
Die Kosten für die Ausbildung zum Ultraleichtflugschein schwanken stark. Wer die Ausbildung komplett ohne Flugerfahrung beginnt, muss mit Kosten für Theorie und Praxis von insgesamt rund 3.000 Euro bis rund 7.500 Euro rechnen – sofern die kalkulierten 40 Schulungsstunden ausreichen.
Wer bereits eine andere gültige Fluglizenz besitzt, kann für den Ultraleichtflugschein etwa 4.000 Euro veranschlagen. Wer seinen Ultraleichtflugschein wieder reaktivieren möchte, muss lediglich in Kosten für die Flugpraxis sowie die Prüfung investieren und zahlt ca. 2.200 Euro dafür. Auch hier schwanken die Preise je nach Flugschule.
Wie läuft die Ausbildung zum Ultraleichtflugschein ab?
Die Ausbildung zum UL-Piloten ist in drei Abschnitte gegliedert:
Wo kann man den Ultraleicht-Flugschein machen?
Der Ultraleicht-Flugschein kann an zahlreichen Flugschulen in Deutschland und dem Ausland erworben werden.
Der Pilotenschein für Leichtflugzeuge (LAPL) berechtigt zum Führen einmotoriger, kolbengetriebener Flugzeuge, die nicht mehr als zwei Tonnen Abfluggewicht haben, etwa eine Cessna. Die LAPL gilt nur innerhalb Europas und es ist ein Transport von maximal drei Passagieren zulässig. Die LAPL hat einige Einschränkungen: Es ist kein Erwerb der Instrumentenflugberechtigung oder einer Berechtigung zum Führen mehrmotoriger Flugzeuge möglich.
Bei Beginn der Ausbildung muss ein Mindestalter von 16 Jahren gegeben sein, ein Fliegertauglichkeitszeugnis muss ebenso vorliegen wie ein Zuverlässigkeitsnachweis gemäß §24 LuftVZO und ein Sprechfunkzeugnis (BZF I oder BZF II). Die Prüfung erfolgt in Theorie und Praxis.
LAPL Kosten
Die Kosten für die Leichtflugzeug-Pilotenlizenz schwanken je nach Flugschule. Für die Theorie- und Praxisausbildung sollten jedoch rund 8.000 Euro eingeplant werden. Den größten Kostenpunkt der LAPL machen die Flugstunden mit mindestens rund 5.600 Euro aus.
Einige Flugschulen geben einen Rabatt, wenn bestimmte LAPL-Pakete gebucht werden oder per Vorkasse gezahlt wird.
Ablauf der Ausbildung für die LAPL
Die Ausbildung zum LAPL-Piloten hat mehrere Abschnitte.
Wo kann man die LAPL machen?
In Deutschland kann der Pilotenschein für Leichtflugzeuge zum Beispiel beim Flugcenter MILAN in Kamenz, der Flugschule Hamburg und vielen weiteren erworben werden. Sie sind in der Liste auf https://www.pilotenausbildung.net/flugschulen/ aufgeführt.
Die Privatpilotenlizenz berechtigt zum Steuern einmotoriger Kolbenflugzeuge im nicht-gewerblichen Verkehr. Sie dürfen in Europa geflogen oder gechartert werden. Die PPL-Lizenz lässt sich problemlos für außereuropäische Länder umschreiben.
Voraussetzungen für die Privatpilotenlizenz: Mindestalter 16 Jahre, medizinisches Tauglichkeitszeugnis Klasse 2, Nachweis der Zuverlässigkeit gemäß §24 LuftVZO, Auszug aus Verkehrszentralregister.
PPL Kosten
Die Kosten für die Ausbildung zum Privatpiloten liegen im fünfstelligen Bereich. Für Theorie, Praxis und Prüfung werden schwankende Preise zwischen rund 10.700 Euro und rund 16.000 Euro genannt. Den größten Posten machen die 40 Flugstunden mit Fluglehrer auf der Cessna 150/152 aus: mit rund 11.000 Euro.
Hinzu kommen Theoriepauschalen, die Sprechfunkausbildung BZF I/II sowie Landegebühren.
Ausbildungsablauf PPL
Am Beginn steht die Theorie-Ausbildung mit rund 100 Stunden. Themen sind u. a. Luftrecht, Allgemeine Luftfahrzeugkenntnisse oder Aerodynamik.
Darauf folgt der dreiphasige Praxisteil:
Wo kann man die PPL erlangen?
Deutschlands Flugschul-Landschaft bietet viele Optionen. Hier sind alle Flugschulen im Überblick.
Mit einer Segelflugzeugpilotenlizenz darf man ein Segelflugzeug eigenverantwortlich führen. Damit kann man die international anerkannte Sportart Segelflug durchführen. Für die SPL ist eine Fliegertauglichkeit Voraussetzung. Die Prüfung für die SPL darf mit 17 Jahren abgelegt werden.
Segelflugschein Kosten
Die Ausbildung zum Segelflugzeugpiloten ist vergleichsweise günstig. In einer Flugschule liegen die Gesamtkosten bei rund 5.500 Euro. Eine Flugstunde kostet rund 150 Euro. Um bei der SPL zu sparen, sollte man in einen Segelflugverein eintreten. Die Fluglehrer arbeiten dort oft ehrenamtlich, sodass die Flugstunden wesentlich weniger oder gar nichts kosten. Stattdessen ist aber aktive Vereinsarbeit gefragt.
Ablauf der Segelflug-Ausbildung
Am Anfang steht die Theorie mit etwa 80 Stunden. Daran schließen die praktische Ausbildung und die Prüfung an.
Wo ist die Segelflug-Ausbildung möglich?
Die SPL-Ausbildung wird in Deutschland in kaum einer offiziellen Flugschule angeboten. Daher sollte nach Angeboten von Segelflugvereinen Ausschau gehalten werden.