Bundeswehr

Eurofighter fliegen, ein Job der Piloten der Luftwaffe einiges abverlangt. Nach wie vor ist die Bundeswehr ein beliebter Ausbildungsort um die Pilotenqualifikation zu erreichen. Angehende Piloten erhalten hier eine qualifizierte Ausbildung auf höchstem Niveau. Die erste Hürde ist schon das Auswahlverfahren, denn hier werden an die körperliche und psychische Stabilität der Bewerber höchste Ansprüche gestellt.

Hohe Belastbarkeit, gutes Stressmanagement, sowie gute Englischkenntnisse gehören ebenfalls zu den Grundvoraussetzungen, die die Bewerber mitbringen müssen. Bei der Bundeswehr können sich sowohl Männer als auch Frauen im Alter von 18 bis 25 Jahren um eine Pilotenausbildung bewerben. Ein großer Vorteil der Ausbildung liegt darin, dass bei der Bundeswehr schon von Beginn der Ausbildung an, ein volles Gehalt bezogen wird, während eine Pilotenausbildung in der freien Wirtschaft eine ganze Menge Geld kostet.

Ein Abenteuer: Die Ausbildung zum Jet-Piloten bei der Bundeswehr, Luftwaffe oder Airforce

Das Auswahlverfahren

Das Auswahlverfahren für Pilotenanwärter ist in drei Phasen unterteilt. Im ersten Teil werden Bewerber auf ihre Eignung zum Dienst als Soldat geprüft. Erst, wenn diese Eignung vorliegt, wird in der zweiten Phase die Wehrfliegerverwendungsfähigkeit am Flugmedizinischen Institut der Luftwaffe festgestellt. Dazu gehören psychologische Test und eine umfassende flugmedizinische Untersuchung. Schließlich absolvieren Bewerber in Phase 3 eine Lernprobe, welche aus einem lehrenden Teil und diversen Übungen am Simulator bestehen. Die gelernten Inhalte werden geprüft. Erst wenn alle Teile erfolgreich abgelegt wurden, kann mit der eigentlichen Ausbildung zum Piloten begonnen werden.

Vielfältige Möglichkeiten

Die Ausbildung kann in verschiedenen Fachbereichen durchgeführt werden. So bildet die Bundeswehr Flugzeugpiloten, Jetpiloten oder Hubschrauberpiloten an unterschiedlichen Standorten aus.
Die Einsatzmöglichkeiten nach bestandener Ausbildung sind vielfältig. Die Heeresflieger unterstützen mit Hubschraubern alle Truppengattungen mit Transport-, Verbindungs- oder Aufklärungsflügen. Haupteinsatzgebiet der Piloten ist natürlich die Luftwaffe mit Kampfflugzeugen, Jagdbombern und Abfangjägern. Marineflieger unterstützen die Seestreitkräfte durch Transport- und Aufklärungsflüge.

Die Ausbildung

Für alle Piloten bei der Bundeswehr gilt eine Mindestverpflichtungszeit. Bei Flugzeugpiloten beträgt diese insgesamt 16 Jahre, wobei sie nicht sofort auf die volle Zeit festgelegt wird, sondern stufenweise nach den einzelnen bestandenen Ausbildungsabschnitten festgesetzt wird. Nach der Ausbildung zum Offizier des Truppendienstes erfolgt die Ausbildung zum Offizier des Heeres, der Luftwaffe oder der Marine. Anschließend wird ein Studium an der Universität der Bundeswehr absolviert.

Erst dann beginnt die fliegerische Ausbildung, welche im ersten Teil Inhalte in Fliegerenglisch, Theorie und Überlebenstraining enthält. Ebenso gehört eine umfassen flugphysiologische Ausbildung dazu, welche vor allem in der Humanzentrifuge und der Unterdruckkammer stattfindet. Der zweite Teil der Flugausbildung findet in den USA statt. Hier absolvieren die angehenden Piloten zahlreiche Flugstunden auf den unterschiedlichen Flugzeugtypen. Am Ende dieses Ausbildungsabschnittes steht der Erwerb des Militärluftfahrzeug-Führerscheins.

Die Ausbildung zum Hubschrauberpiloten

Als Bundeswehr-Pilot gibt es Spezialisierungsrichtungen wie Heeresflieger, Luftwaffe oder Marineflieger

Auch die Hubschrauberausbildung findet erst im Anschluss des erfolgreich abgeschlossenen Studiums statt. Die Grundausbildung zum Hubschrauberführer dauert ein Jahr. Inhalte sind unter anderem die Instrumenten- und Sichtflugqualifikation. Es sind mindestens 200 Flugstunden auf dem Hubschrauber und einige weitere im Simulator zu absolvieren. Am Schluss steht der Erwerb des Militärluftfahrzeug-Führerschein, der übrigens auch zivile Anerkennung hat. Nach der Grundausbildung schließt sich die Einsatzflug- und Musterausbildung an, je nach dem welches Hubschraubermodell später in welchem Einsatz-
gebiet geflogen werden soll.

Als Pilot bei der Bundeswehr stehen drei Spezialisierungsrichtungen zur Auswahl:
Heeresflieger,
Luftwaffe und
Marineflieger.

Gehalt eines Piloten bei der Bundeswehr

Das Gehalt eines Bundeswehrpiloten hängt von seinem Dienstgrad ab. Da die Ausbildung bei der Bundeswehr recht lange dauert, sind die Piloten in der Regel Hauptmann (A11/12), Major (A13) oder Oberstleutnant (A14/15). Das Bruttogehalt beträgt demnach zwischen 3.500 und 4.500 Euro. Hinzu kommt eine Fliegerzulage von 450 Euro brutto. Da Soldaten mehr Netto vom Brutto haben, muss hiervon nur ca. 1/3 abgezogen werden um das Nettogehalt zu berechnen.

Am Ende der Dienstzeit stehen Piloten und Pilotinnen vielfältige berufliche Möglichkeiten zur Verfügung. So kann nahtlos eine Karriere in der freien Wirtschaft gestartet werden. Die Bundeswehr unterstützt die berufliche Integration oder eine Existenzgründung.

Noch mehr Einblick in die Pilotenausbildung bei der Bundeswehr gibt diese dreiteilige Videoserie:

 

Abschließend empfehlen wir folgende Literatur zum Thema: Beruf Bundeswehr-Pilot

Buchcover: BERUF Bundeswehrpilot

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