Wer Hubschrauberpilot werden möchte, hat verschiedene Möglichkeiten der Ausbildung. Eine der beliebtesten ist die bei der Bundeswehr. Denn hier sind angehende Hubschrauberpiloten während der Ausbildung und auch in der späteren Berufstätigkeit nicht allein Hubschrauberpiloten, sondern zudem Soldaten mit einem festen und sicheren Job. Wer diesen Werdegang anstrebt, muss allerdings einige Voraussetzungen erfüllen.
Mit diesen Voraussetzungen kann man Hubschrauberpilot bei der Bundeswehr werden
Am Anfang steht der passende Schulabschluss: Es ist mindestens ein Realschulabschluss notwendig, um sich für die Ausbildung zum Bundeswehrpiloten bewerben zu können. Fachabitur und Abitur sind natürlich ebenfalls möglich – dann käme auch eine Offizierslaufbahn infrage. Weitere Voraussetzungen sind die allgemeinen Anforderungen, die angehende Soldaten erfüllen müssen. Sie dürfen nicht älter als 29 Jahre und nicht jünger als 17 Jahre sein und sie müssen die deutsche Staatsbürgerschaft besitzen. Überdies müssen sie bereit sein, sich bundesweit versetzen zu lassen. Außerdem müssen sich darüber bewusst sein, dass sie auch zu Auslandseinsätzen kommandiert werden könnten. Wer Soldat oder Soldatin auf Zeit werden möchte, muss einer bestimmten, mehrjährigen Verpflichtungszeit zustimmen. Natürlich können auch Soldaten dennoch jederzeit kündigen und haben am Anfang eine Probezeit.
Hubschrauberpilot bei der Bundeswehr werden: das Bewerbungsverfahren
Wer den Job als Hubschrauberpilot bei der Bundeswehr wirklich möchte, muss sich zunächst schriftlich bewerben, um das Auswahlverfahren anzustoßen. Sagt die Bewerbung zu, folgt eine Einladung zum Einstellungstest. Dieser ist im Grunde genommen ein Assessment-Center. Dort durchlaufen die Bewerber verschiedene Stationen, die im weiteren Text vorgestellt werden. Je nach angestrebter Laufbahn werden die Tests an verschiedenen Orten durchgeführt. Angehende Offiziere zum Beispiel werden zentral in Köln geprüft.
Der erste Test auf dem Weg zum Hubschrauberpilot bei der Bundeswehr ist im Grunde genommen eine normale, aber gründliche, ärztliche Untersuchung. Denn wer Kampfhubschrauber fliegen und zudem Soldat werden möchte, muss körperlich in bester Verfassung sein. Deshalb untersucht der Bundeswehrarzt verschiedene Bereiche. So gibt es zum Beispiel einen Drogentest sowie einen Seh- und Hörtest. In Einzelfällen genügt diese Untersuchung nicht und es müssen bestimmte medizinische Unterlagen nachgereicht werden, um die Diensttauglichkeit abschließend feststellen zu können. Ist aus ärztlicher Sicht alles ok, geht es weiter zum nächsten Test. Dieser ist ein sogenannter CAT-Test. Das steht für Computer Assistierte Testung. Hier sind am Computer verschiedene allgemeine Fragen aus diversen Fachbereichen zu beantworten. Sie betreffen das räumliche Vorstellungsvermögen, Mathematik oder die Allgemeinbildung. Dieser Test kann bis zu 3,5 Stunden dauern.
An der nächsten Stelle folgt der berüchtigte Sporttest der Bundeswehr. Doch der ist wichtig, denn ein angehender Hubschrauberpilot der Bundeswehr muss fit sein. Diesen Sporttest muss allerdings jeder bestehen, der sich als Soldat oder Soldatin bewerben möchte. Zu dem Sporttest gehören drei Aufgaben: Am Anfang steht ein Sprint über elf mal zehn Meter, darauf folgt ein Klimmhang-Test und am Ende muss zu bestimmten Bedingungen auf dem Ergometer gefahren werden.
Wer es bis hierhergeschafft hat, hat noch ein Bewerbungsgespräch vor sich. Dieses ist im Grunde genauso aufgebaut wie im Zivilen. Es gibt Fragen nach der Motivation, nach Stärken und Schwächen und – in diesem besonderen Fall – können Bewerber sich darauf einstellen, gefragt zu werden, warum sie ausgerechnet bei der Bundeswehr Hubschrauberpilot werden wollen. In einigen Fällen kann es sein, dass auf dieses Gespräch noch eine Gruppendiskussion folgt oder sogar ein Einzelvortrag gehalten werden muss. Dies hängt auch ein wenig von der angestrebten Laufbahn ab – für Offiziere ist dies zum Beispiel Pflicht.
Wer alle Tests besteht, hat eine spannenden Karriere als Hubschrauberpilot bei der Bundeswehr vor sich.